Rede unseres Fraktionsvorsitzenden, Rainer Gessler, zum Jahresabschluss 2014 der Regionalen Kliniken Holding RKH GmbH

Nachfolgend die Rede unseres Fraktionsvorsitzenden, Rainer Gessler, zum Jahresabschluss 2014 der Regionalen Kliniken Holding RKH GmbH

Herr Landrat, meine Damen und Herren,

Zuerst ein Blick in die Region zu den anderen Landkreisen zur Stadt Stuttgart. Das Thema Kliniken ist geprägt von außerordentlichen Herausforderungen und von intensiven, manchmal emotionalen Diskussion.

Kein Wunder – es besteht eine hohe Betroffenheit und es geht um viel Geld!

Der Landkreis Esslingen ist mit seinen Bemühungen, die Kliniken des Kreises und die Klinik der Stadt zu vereinen leider gescheitert, wir im Landkreis sind froh, dass uns dies früh gelungen ist.

Die Stadt Stuttgart baut die städt. Kliniken um, führt Standorte zusammen und hat gestern eine Baukostenüberschreitung von 23 Millionen aus der Stadtkasse übernommen – zusätzlich zu den sonstigen Zahlungen. Ansonsten kämpft man dort derzeit wohl mit einem nicht unerheblichen Defizit. In Stuttgart gibt es rd. 4000 Krankenhausbetten, doppelt so viel pro Einwohner, wie in jedem anderen Landkreis in der Region

Der Landkreis Göppingen und der Landkreis Böblingen stehen vor großen Entscheidungen – Klinikneubau – es geht um hunderte von Millionen Euro. Keine leichte Aufgabe!

Und dies vor dem Hintergrund, das 70 Prozent der Krankenhäuser erwarten, dass sich ihre wirtschaftliche Situation verschlechtert, lt. Aktuellem Indikator der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft.

Der Rems-Murr-Kreis hat neu gebaut und wenn man das aktuelle Interview von OB Nopper aus Backnang liest, derzeit 240 Mio. Euro Schulden mit steigender Tendenz, 2018 wohl 300 Mio. Euro. Das Thema dort ist begleitet von außergewöhnlich emotionalen Diskussionen.

Und wir im Landkreis Ludwigsburg?

Bei uns konnte im Klinikum Ludwigsburg die Leistungsseite gesteigert und die Umsätze erhöht werden.

Warum? Patienten suchen bei komplexen Eingriffen weiter zunehmend große Kliniken auf. Zum Glück haben wir eine!

Außerdem haben wir engagierte und gute Mitarbeiter vom Servicepersonal, über Pflegekräfte, bis zu den Ärzten und die Geschäftsführung. An dieser Stelle der herzliche Dank an Alle im Namen der Freien Wähler, stellvertretend an Sie Prof. Martin!

Wir haben ein Jahresergebnis, das besser ist als erwartet!

Immer noch Minus, aber es ist erkennbar, die von Ihnen, Prof. Martin, eingeleiteten Maßnahmen im Rahmen des operativen Geschäfts greifen. Stichworte: Standardisierung der Materialwirtschaft, abgestimmte Spezialisierung der Häuser.

Deshalb vorab, wir stimmen dem Beschlussvorschlag zu!

Auch bei uns gab es in diesem Jahr Grund für intensive Krankenhaus-Diskussionen.

Grund: Das langerwartete medizinische Gutachten hatte für den Standort Vaihingen keine Antwort.

Ergebnis der Diskussionen, der Abstimmung: Der Standort Vaihingen soll als Tagesklinik weitergeführt werden – die sogenannte Variante 4.

Herr Prof. Martin wir hoffen, dass dies gelingt. Auch wenn nicht wenige im Kreistag für die Variante 2 – sogenannte Schöll-Variante – waren, sehen wir in dieser Variante eine Chance.

Eine Chance etwas ganz neues in der Kliniklandschaft des Landes zu etablieren. Sie haben hoffentlich Erfolg bei ihren Gesprächen mit den Krankenkassen und später bei der Umsetzung und nicht die Skeptiker, die mir immer wieder begegnen, die meinen dieses Modell – Variante 4 – funktioniert nicht.

Meine Damen und Herren, was passiert, wenn die vom Kreistag beschlossene Variante 4 nicht kommt. Dann wird das medizinische Gutachten erneut beraten und Variante 2 ist wieder im Rennen. Herr Prof. Martin, Sie haben im Falle des Krankenhauses Neuenbürg bewiesen, Sie können auch kleine Häuser!

Viele Dank.